Der Todtnauer Stadtverband der CDU hat im Rahmen seiner Mitgliederversammlung einstimmig einen neuen Vorstand gewählt. Vorsitzende ist nun Marion Isele, ihr Stellvertreter Sven Behringer. Der bisherige Vorsitzende Lukas Griesbaum übernimmt das Amt des Kassierers von Oliver Fiedel, der jüngst zum Bürgermeister gewählt wurde. Mit Nina Muschelknautz hat der Stadtverband nun auch wieder eine Schriftführerin. Beisitzer gibt es mit Steffen Lehr und Fridolin Kunz nur noch zwei im Vorstand.
2018 hatte Griesbaum den Vorsitz von der heutigen Ehrenvorsitzenden Christa Bernauer übernommen. Er blickte auf eine erlebnisreiche Zeit zurück und lobte die gute Zusammenarbeit im Vorstand. "Politik braucht Zeit und Geduld, bedeutet viel Arbeit und Überzeugung", sagte Griesbaum und schloss seine Rede mit den Worten: "Es war mir eine Ehre, Vorsitzender in diesem Stadtverband zu sein."
In seinem letzten Kassenbericht hob Fiedel hervor, dass dem Stadtverband nur wenig Geld zur Verfügung steht. Von den Beiträgen der 36 Mitglieder, die im Jahr pro Kopf durchschnittlich 75 Euro zahlten, blieben aufgrund hoher Umlagen keine 400 Euro in Todtnau. Die bisherige Praxis, die Beiträge der Rentner nicht anzupassen, stellte er daher zur Disposition. Finanziell positiv bemerkbar machen sich die zwölf CDU-Vertreter im Gemeinderat. Pro Stadtrat und Jahr kämen 60 Euro zusammen, sagte Fiedel.
Jürgen Rausch, Vorsitzender des CDU-Kreisverbands, berichtete aus dem Kreisverband. Die Kreisstelle müsse durch Abgaben finanziert werden und die Ausgaben nähmen zu. Rausch beklagte eine abnehmende Spendenbereitschaft. Großspenden im sechsstelligen Bereich blieben mittlerweile fast ganz aus. Als problematisch sah er den drohenden Verlust des Bundestagsmandats an, sollte Diana Stöcker (MdB) zur Oberbürgermeisterin in Weil am Rhein gewählt werden.
Bei den Vorhaben der Kreis-CDU in diesem Jahr machen sich die kriegerischen Zeiten bemerkbar. Neben einem Besuch der Deutsch-Französischen Brigade in Müllheim will man sich über Verteidigungssicherheit informieren. Derzeit werde das Szenario eines Angriffs auf die baltischen Staaten an Bildschirmen durchgespielt, wie Rausch berichtete. Darüber würde der Kreisverband von einem Insider gerne etwas mehr erfahren. Des Weiteren will sich die Kreis-CDU über Zivilschutzmaßnahmen wie Schutzräume aus der Perspektive der Schweiz informieren.
Im Wahlkampf will man sowohl mit der Konrad-Adenauer-Stiftung als auch mit dem Europaabgeordneten Andreas Schwab zusammenarbeiten, obwohl Differenzen mit ihm aus Zeiten des Nitz-Wahlkampfs noch nicht vollständig ausgeräumt seien, wie mehrfach anklang. Stärker zusammenarbeiten will die CDU auch mit dem noch neuen Auslandsverband "CDU-Freundeskreis Schweiz". Mitglieder berichteten, dass es schon einmal enge Verbindungen nach Frankreich und die Schweiz gegeben habe, vor allem über die Frauenunion.
Einen Überblick über die Arbeit im Gemeinderat mit schwierigen Haushaltsberatungen und vielen Pflichtaufgaben gab Steffen Lehr. Er freute sich über private Investoren, die beispielsweise die Hängebrücke über den Wasserfall ermöglicht hätten, und plädierte dafür, die großen Probleme parteiübergreifend anzugehen.
Schließlich richtete die neue Vorsitzende Marion Isele noch einige Worte an die Versammlung. "Ich sage nicht Nein, wenn ich gefragt werde", erklärte die Polizeibeamtin aus Muggenbrunn und bedankte sich mit einem Präsent bei ihrem Vorgänger. Der neu gewählte Bürgermeister Oliver Fiedel hob abschließend die Problematik einer Flächengemeinde wie Todtnau hervor. "Wir versuchen die Bürger mitzunehmen", erklärte er mit Blick auf Themen wie die Windkraft. Auch Zweitwohnungsbesitzer sollen in der für den Tourismus interessanten Stadt verstärkt einbezogen werden.