Die Arbeit der Bergwacht mehr in den öffentlichen Fokus rücken


PRESSEMITTEILUNG Ulrich Lusche MdL

FELDBERG/TODTNAU. Im unwegsamen Gelände, im Gebirge, auf schmalen Wander- und Waldwegen, an Seilbahnen und im Winter auf den Pisten und Loipen leisten sie Hilfe im Auftrag des Landes Baden-Württemberg, wenn Menschen in Not sind: die Retter der Bergwacht. Vor Ort trafen sich der CDU-Landtagsabgeordnete Ulrich Lusche gemeinsam mit Christa Bernauer (CDU-Stadtverbandsvorsitzende Todtnau) jüngst mit Vertretern der Bergwacht Schwarzwald, um sich die Arbeit der ehrenamtlichen Bergretter zu informieren, die sich in den vergangenen Jahren in vielerlei Hinsicht geändert hat. Im Aufenthaltsraum der Bergrettungswache Hebelhof auf dem Feldberg erläuterten Frank Kühnel (Landesvorsitzender) und Lutz Volker Scherer (Landesgeschäftsführer) dem Abgeordneten das „Alltagsgeschäft“ der Bergwacht Schwarzwald, die 1922 gegründet wurde und 25 Ortgruppen von Karlsruhe bis nach Todtnau zählt. Wie Kühnel und Scherer erläuterten, führe die extreme Zunahme an naturnaher, sportlicher Freizeitgestaltung in den letzten Jahren dazu, dass die Einsatzzahlen für die ausschließlich ehrenamtlich tätigen Retter der Bergwacht stetig steigen. Verzeichnete man für den badischen Raum im Jahr 1990 251 Einsätze im Jahr, so waren es 2014 insgesamt 1218 Einsätze. Auf Lusches Nachfrage, wie sich die Einsätze über das Jahr verteilen, berichteten die Bergwachtvertreter, dass man mittlerweile ganzjährig im Einsatz sei. Während früher 70 Prozent der Einsätze auf die Wintersaison entfielen und 30 Prozent auf Frühjahr, Sommer und Herbst, so sei das Verhältnis aktuell bei insgesamt deutlich steigenden Einsatzzahlen 60 Prozent zu 40 Prozent. Weiter führten Kühnel und Scherer aus, dass es für die Rettung im unwegsamen Gelände auch dafür spezialisiertes Rettungsgerät benötigt werde, dass nicht nur in der Anschaffung teuer ist, sondern auch im Unterhalt. Durch die Vielzahl der Einsätze sei es durchaus auch so, dass das Rettungsgerät nur eine bedingte Lebensdauer habe. Nach zehn bis 15 Jahren müssen beispielsweise die Fahrzeuge neu beschafft werden, berichtet der Landesvorsitzende Frank Kühnel. Rund 1 Millionen Euro beträgt laut Scherer und Kühnel der jährliche Gesamtaufwand für die Bergwacht Schwarzwald – ca. 35 Prozent der Kosten werden durch die Krankenkassenpauschalen finanziert, das Land Baden-Württemberg deckt durch diverse Fördermittel etwa 20 Prozent ab. Die restlichen 45 Prozent muss die Bergwacht in Eigenleistung erbringen. „Wenn noch ein harter Winter kommt, dann wird es finanziell wirklich eng für uns“, berichtet Scherer. „Wir sind derzeit am überprüfen der Strukturen“, ließ Scherer wissen. Deswegen sei man aktuell derzeit mit den Krankenkassen in Verhandlung über höhere Pauschalbeträge. Auch bei der Infrastruktur habe die Bergwacht erheblichen Nachbesserungsbedarf. So muss beispielsweise die Bergrettungswache Hebelhof aus- und umgebaut werden. „Aufgrund der vielfältigen Aufgaben, die wir leisten, muss der Rettungsdienst qualifiziert und modern vorgehalten werden“, führen Kühnel und Scherer an. Dem stimmte Lusche zu und lobte zugleich das enorme Engagement und Einsatzbereitschaft der Bergretter. Beim gemeinsamen Rundgang durch die Bergrettungswache erhielt Lusche seitens der diensthabenden Bergwachtmitglieder einen Einblick in die „Kommandozentrale“. Mirko Friedrich, Leiter des Bergrettungsdienstes, führte den Abgeordneten die mobilen Einsatzfahrzeuge vor – unter anderem den multifunktionalen Motorschlitten, der derzeit am Feldberg sehr häufig im Einsatz ist. Beeindruckt von den Ausführungen verabschiedete sich Lusche mit den Worten: „Was sie hier täglich leisten, ist öffentlich leider nur wenig bekannt – das sollte und muss man ändern.“


 

Bundestag aktuell